Dieser Stein ist vermutlich der Deckstein eines Megalithgrabes und damit ein Monument der frühesten Geschichte Schenefelds. Die meisten Gräber dieser Art entstanden in der mittleren Jungsteinzeit zwischen 3500 und 2800 v. Christus.
Im gesamten südlichen Pinneberger Kreisgebiet, sind die Anlagen nach schriftlichen Berichten noch in historischer Zeit leider zerstört und beseitigt worden.
In der Regel lässt sich heute verstreut liegenden Findlingen nicht mehr feststellen, ob sie irgendwann einmal irgendwelchen besonderen Zwecken gedient haben. Die für den Bau der Gräber verwendeten Steine wurden nicht besonders markiert.
Die kleinen Schälchen, die an der Oberfläche des Schalensteins eingegraben wurden und ihm seinen Namen gaben, sind auch vermutlich erst mehrere hundert Jahre nach Errichtung der Grabanlage angebracht worden.
Der religiöse Brauch, solche Schälchengruben herzustellen, war bei uns hier etwa gegen Ende der Jungsteinzeit aufgekommen und weit verbreitet. Er verschwand im Übergang zur Bronzezeit (1800 bis 500 vor Christus). Archäologen haben festgestellt, dass Schälchen bevorzugt auf Decksteinen von ehemaligen Großsteingräbern zu finden sind.
Die Fundstelle von 1966 war wahrscheinlich nicht der ursprüngliche Ort. Zwischenzeitlich war der Stein zusammen mit einigen anderen Steinen vom Feld an den Wegrand gezogen worden, weil sie beim Pflügen störten. Als sicher kann angenommen werden, dass der Schalenstein im alten Flurstück „Gremsbalken“ in den benachbarten Koppeln von Albert Timmermann und Hans Ellerbrock gelegen hat.
Ahnenkult und Fruchtbarkeitsriten wurden bei der bäuerlichen Bevölkerung gepflegt. Und mit solchen kulturellen Vorstellungen bringen die Vorgeschichtsforscher die Schälchen auch in Verbindung. Es scheint keine Rolle gespielt zu haben, was mit den Schälchen nach Anfertigung geschah. Allein das Anfertigen, der Vorgang,
das Handeln erfüllte wohl den kultischen Zweck. Möglicherweise wurden dabei die besonders dringlichen Wünsche geäußert, für die man den Beistand der Ahnen gewinnen wollte.
Von Tier- oder gar Menschenopfern kündigen die Schalensteine nach Meinung der Forschung jedenfalls nicht, wie immer mal wieder behauptet wird.